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Die Vermittlung einer Psychotherapie

Psychische Erkrankungen in der Bevölkerung werden immer mehr. Allein im Zeitraum von 2005 bis 2020 sind die Erkrankungen bei 15 bis 24-jährigen um sechs Prozent – auf nun 18 % gestiegen. Allerdings sind Therapieplätze Mangelware. Viele Betroffene müssen oft mehrere Monate warten, um einen Therapieplatz zu erhalten. Wir erklären Euch, wie sich die Vermittlung eines Therapieplatzes generell gestaltet und welche Ausweichmöglichkeiten existieren.

Der Ablauf der Vermittlung

Wenn Ihr das Gefühl habt, Ihr benötigt eine psychotherapeutische Behandlung, weil Ihr es aus eigener Kraft nicht mehr schafft, dann können Ihr bei der Terminservicestelle 116 117 anrufen und dort eine Vermittlung ansprechen. Die Kassenärztliche Vereinigung vermittelt Euch innerhalb von 4-5 Wochen zu einem Psychotherapeuten. Alternativ könnt Ihr Euch auch selbst einen Psychotherapeuten suchen.

Nachdem Ihr einen Termin vereinbart habt, wird in dem sogenannten Erstgespräch geprüft, ob Ihr eine Therapie benötigt. Ist das Ergebnis ein Nein, seid Ihr an dieser Stelle fertig. Sollte das Ergebnis „positiv“ sein, so müssen Ihr therapeutisch behandelt werden. Wenn der Psychotherapeut Eures Erstgespräches Euch behandeln kann, endet hier Eure Suche.

Sind keine Kapazitäten vorhanden, erstellt der Therapeut Ihnen eine Patienteninfo mit Code, mit dem Ihr Euch weitervermitteln lassen könnt oder Ihr könnt alternativ auch eigenständig nach einer anderen Praxis suchen. Solltet Ihr selbst einen Psychotherapeuten finden, der Euch auch behandeln kann, endet hier Eure Suche.

Wenn Ihr keinen eigenen Therapeuten findet, könnt Ihr mit der Patienteninfo und dem Code erneut bei der 116 117 anrufen. Diese werden Euch dann erneut vermitteln und einen Termin für Euch suchen.

Alternativen

Zu der Suche nach einer geeigneten Therapie gibt es auch Alternativen, die Ihr wahrnehmen könnt. Psychologische Beratung erhaltet Ihr nicht nur bei Psychotherapeuten, sondern ebenfalls bei anderen Hilfsorganisationen wie Krisendiensten, kirchlichen Beratungsdiensten oder dem Studierendenwerk. Ihr könnt alternativ auch an Gruppentherapien teilnehmen. Unter www.gruppenplatz.de könnt Ihr eine Gruppentherapie finden.

Ihr seid nicht alleine mit Euren Problemen. Wichtig ist, dass Ihr mit jemanden redet und euch wem anvertraut. Es gibt viele Hilfsorganisationen, die Euch zuhören und unterstützen. Traut Euch. Eine psychische Erkrankung ist nichts, wofür Ihr Euch schämen müsst.

Hier erhaltet Ihr Hilfe.

 

Grafik zur Vermittlung einer Psychotherapie Toleranz im Netz
Vermittlung einer Psychotherapie Toleranz im Netz