Stereotypen begegnen uns überall, doch besonders in Zusammenhang mit den Geschlechterrollen taucht dieser Begriff häufig auf.
Typisch Mädchen vs. Typisch Junge
Pink und blau, Barbies und Action Man Figuren.
Lange war nicht daran zu denken, dass ein Mädchen sich wie ein Junge kleidet und umgekehrt. Auch in der Berufswelt waren bestimmte Berufsgruppen geschlechtsspezifisch aufgeteilt.
Mit den Jahren haben sich die Stereotypen verändert und auch Denkweisen wurden moderner, vielfältiger sowie toleranter.
Prinzessinnen-Jungs und Pippi Langstrumpf-Mädchen
Bei meiner Recherche ist mir direkt eines aufgefallen. Bücher wie „Prinzessinnen-Jungs“, „Raffi und sein pinkes Tutu“ und die verfilmte Story von „Billy Elliot“, befassen sich mit den Vorurteilen gegenüber sensiblen, emotionalen und femininen Jungs / Männern. Sie verdeutlichen, wie wichtig es ist stereotypische Denkweisen aufzulösen und den Blick auf das Individuum zu legen, ohne dabei vorschnell zu urteilen, noch schlimmer zu verurteilen.
Themen rund um jungenhafte Mädchen wurden mit fiktiven Figuren wie „Pippi Langstrumpf“ und „Ronja Räubertochter“ gleichgesetzt. Kleine Rebellinnen, die durch ihre spezielle Art auffallen und versuchen die Welt zu retten.
In jedem steckt ein bisschen vom anderen Geschlecht
Schon von klein an werden wir durch unser Umfeld fremdgesteuert. Mädchen spielen mit Puppen, üben bereits im Kleinkindalter das „Mamasein“, putzen, kochen & „gehen“ einkaufen. Jungs hingegen werden mit Autos, Baustellen, usw. konfrontiert und in ihre von der Gesellschaft definierte, Rolle geschmissen.
Rosa = Mädchen; blau = Junge. Einhörner = Mädchen; Bagger = Junge… die Liste könnte unendlich weitergeführt werden. Auch wenn es heute weitaus schneller toleriert und akzeptiert wird, dass auch Jungs mit Barbies spielen und Mädchen sich an der Werkbank üben, so geht der Kampf um Anerkennung des Individuums immer weiter.
Wie herrlich unterschiedlich wir doch alle sind. Ob äußere Merkmale, unterschiedliche Sprache, oder eben ein von der „Norm“ abweichendes Weltbild. Die Welt ist bunt und wir sind es auch. Wieso sollten wir uns das Farbenspiel kaputt machen lassen und uns zu Sklaven der Gesellschaft manövrieren?
Von Jungs, die weinen und Mädchen, die Fußball pöhlen
„Du musst stark sein!“ „Hör auf zu heulen.“
Sätze, die mein Vater meinem Bruder gegenüber permanent fallen ließ. Noch heute tappen viele Menschen in diese Klischee-Falle und geben Gefühlen wenig bis gar keinen Raum bei der Erziehung ihrer Söhne. Doch wieso dürfen Jungs in vielen kulturellen Kreisen keine Gefühle zeigen? Wenn ich meinen Sohn ansehe, bricht es mir das Herz, während ich daran denke, ich müsse ihn zu einem gefühlskalten Klotz heranziehen. Er ist ein kleiner Träumer und zeigt mir mit jeder Faser seines Körpers, wie es ihm geht. Ganz gleich ob Wutanfälle oder Liebesbekundungen: Mein Sohn spricht mit seinem Herzen und genau das ist es, was ihn so besonders für mich macht.
„Mach doch lieber eine Mädchen-Sportart“
Was definiert man denn mit einer klassischen „Mädchen-Sportart“?
Wieso darf ein Mädchen reiten, tanzen, Basketball oder Volleyball spielen, erntet aber missbilligende Blicke, wenn es sich für Fußball oder Football entscheidet? Wieso unterstellen bei letzteren Sportarten viele, dass sich nur homosexuelle Frauen in jenen Vereinen platzieren?
Auch Mädels können sich raufen und dreckig machen. Sie können laut, obszön, unverschämt sein und sich pöbelhaft verhalten. Und all das in doch genau richtig so wie es ist.
Leben und leben lassen – ein Sprichwort, das niemals aus der Mode kommen wird. Lasst euch nicht von Normen und idealen vorschreiben, wer und wie ihr sein sollt. Lasst euch nicht verbiegen, seid mutig und steht für euch ein. Wir haben nur dieses eine Leben. Ihr entscheidet, ob ihr es bunt oder in schwarz-weiß gestalten wollt.
Eure Jenni von Toleranz im Netz