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Der Ablauf einer Psychotherapie

Psychische Erkrankungen nehmen seit Jahren zu und sind bei den Arbeitnehmer*innen die zweihäufigsten Gründe für eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Getoppt wird das Ganze nur von Verletzungen an den Muskeln oder dem Skelett. Bei den verfrühten Renteneintritten sind psychische Krankheiten die häufigsten Gründe dafür. Eine Psychotherapie ist wichtig, um die seelischen Wunden zu heilen. Wir erklären Euch, wie eine Psychotherapie grundsätzlich abläuft.

Nach der Vermittlung

Nachdem Ihr erfolgreich vermittelt worden seid, findet das Erstgespräch statt. Dieses Erstgespräch ist der Einstieg in die Psychotherapie. Während des Erstgespräch ermitteln die Therapeuten, ob eine psychische Erkrankung vorliegt und inwiefern diese einer Behandlung bedarf oder ob Beratungsangebote als Behandlung ausreichen könnten.

Das Erstgespräch

Wie bereits erwähnt wird im Erstgespräch herausgefunden, ob Ihr eine psychische Erkrankung habt und wie diese behandelt wird. Dabei können die Erstgespräche ganz unterschiedlich ausfallen. So kann es sein, dass Ihr ein langes Erstgespräch habt, bei dem Ihr Euch mit Eurem Therapeuten vertraut macht, diesen kennenlernt und er sich ein Bild von Euch macht. Andere Erstgespräche können dagegen auch eher kurzgehalten sein. Dort werden meist nur Formalitäten geregelt und ein kurzes Kennenlernen findet statt. Für viele ist es auch schwierig, sich im Erstgespräch direkt zu öffnen.

Die Abrechnung der Kosten eines Erstgespräches ist immer verschieden. Ihr solltet Euch im Voraus darüber informieren lassen, wie die Abrechnung des Gespräches stattfindet. Es kann sein, dass manche Therapeuten kein Geld verlangen, andere Euch als Patienten zahlen lassen und wieder andere es mit Eurer Krankenkasse abrechnen.

Probatorische Sitzungen

Einem Erwachsenen stehen bis zu vier probatorische Sitzungen á 50 Minuten zu, Jugendlichen und Kindern stehen bis zu sechs solcher Sitzungen zu. Bei einer solchen probatorischen Sitzung wird sich weiter kennengelernt und Ihr könnt Fragen zu der Behandlungsform Eurer Krankheit stellen. Die Therapeuten machen sich bei solchen Sitzungen weiter ein Bild von Eurer Situation und Euren Problemen.

Die ganzen Fragen, die gestellt werden, dienen vor allem der Diagnostik und der Planung Eurer Therapie. Ähnlich wie Hausärzten stellen Therapeuten Fragen zu Euren Problemen und der Häufigkeit des Auftretens. Ihr solltet die spezifischen Fragen, die Euch gestellt werden, möglichst gut und ehrlich beantworten, da so eine schnelle Diagnostik und anschließende Behandlung erfolgen kann.

Die Psychotherapie

Es gibt verschiedene Arten der psychotherapeutischen Behandlung. So gibt es zum Beispiel die Gesprächstherapie, die Psychoanalyse oder die kognitive Verhaltenstherapie. Dennoch basieren alle Therapien auf therapeutischen Sitzungen, welche bei einer Kurzzeittherapie 24 und bei einer Langzeittherapie 60 Sitzungen umfasst. Diese Sitzungen werden bei der Krankenkasse beantragt und die Kosten dann auch von dieser übernommen.

In dieser Zeit unterstützen die Therapeuten Euch bei der Heilung Eurer Symptomatik und gehen den gesamten Weg mit Euch zusammen. Während der Sitzungen ist es normal, dass es Euch mal besser aber auch mal schlechter gehen kann. Auch wenn es Euch mal schlecht geht bei einer Sitzung solltet Ihr nicht aufgeben und weitermachen. Generell ist es besser, wenn Ihr die Therapie bis zum Ende durchführt, auch wenn Ihr jederzeit aufhören könnt. In den Therapiesitzungen werdet Ihr vielleicht auch aufgewühlt sein – aber am Ende wird es Euch Gut tun und weiterbringen.

Das Ende der Therapie

Wie bereits gesagt, könnt Ihr eine Therapie jederzeit beenden. Ihr könnt allerdings auch die Sitzungen komplett nutzen. Es kann auch sein, dass Ihr mehr Sitzungen braucht. An diesem Punkt müssen Eure Therapeuten einen Antrag an die Krankenkasse stellen. Dieser muss dann genehmigt werden und dann können mehr Sitzungen vereinbart werden. Sollte der Antrag abgelehnt werden, so werdet Ihr auf das Ende der Therapie vorbereitet oder Ihr zahlt die Stunden aus eigener Tasche.

Die therapeutischen Sitzungen finden gegen Ende der Therapie in einem immer größer werdenden Abstand statt. Der Abstand hilft Euch dabei, im Alltag auch ohne Therapie zurecht zu kommen und wieder eine gewisse Sicherheit zu bekommen.

Hier findet Ihr eine Übersicht an Anlaufstellen.

Der Ablauf einer Psychotherapie einfach erklärt