Der Herbst und Winter sind gekennzeichnet durch die kurzen Tage und wenig Sonnenlicht. Dazu ist es meist kalt, grau, trüb, nass und einfach nur ungemütlich. Das alles schlägt natürlich auf das Gemüt und wir fühlen uns, als sei die Freude und ein wenig alles Fröhliche aus unseren Gedanken gewichen. Doch ist unsere Stimmung im Winter wirklich eine Winterdepression oder nicht doch eher ein Winterblues oder ein Stimmungstief? Wir erklären euch die Unterschiede.
Winterdepression
Winterdepressionen sind gar nicht so häufig, wie wir vielleicht denken würden. Gerade mal ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden an der saisonal abhängigen Depression, an einer typischen Depression leiden ca. acht Prozent der Bevölkerung jedes Jahr. Dass das Wetter und das wenige Tageslicht auf unser Gemüt schlagen, ist ganz normal und noch kein Anzeichen dafür, dass wir an einer Winterdepression erkrankt sind.
Symptome einer Winterdepression
Die Winterdepression bzw. die saisonal abhängige Depression (SAD) beginnt meist im Herbst und endet im Frühjahr. Damit die Diagnose gestellt werden kann, müssen diese Symptome mindestens zwei Jahre hintereinander in diesem Zeitraum auftreten, wobei bei der SAD atypische Symptome zu deren der typischen Depression vorhanden sind.
So hat man bei Winterdepressionen eher Heißhunger-Attacken und keine Appetitlosigkeit. Dazu schläft man bei der Winterdepression mehr und länger, während das Einschlafen und Durchschlafen bei einer typischen Depression erschwert möglich ist. Außerdem nimmt man bei einer Winterdepression häufig zu, während bei einer Depression häufig Gewichtsverlust vorhanden ist. Dennoch gibt es bei einer SAD auch die klassischen Depressionssymptome wie Traurigkeit, Verzweiflung, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Angstzustände oder Isolation von der Umwelt.
Winterblues
Eine menschliche Reaktion auf das Ende des Jahres ist der sogenannte Winterblues. Es wird auch als Herbst- oder Wintermelancholie betitelt und zeichnet sich vor allem durch die eine nachdenkliche und melancholische Stimmung aus. Die „Symptome“ vom Winterblues sind häufig vom Wetter, vom Licht und von der Saison abhängig und dauern im Regelfall bis zu zwei Wochen an. 24 Prozent der Bevölkerung kennen Winterblues und sind davon betroffen.
Woran merke ich eine Depression?
Wenn Ihr Euch in der dunklen Jahreszeit etwas zurückzieht, nachdenklicher werdet oder etwas niedergeschlagen seid, dann habt ihr nicht direkt eine Depression oder eine Winterdepression. Anders sieht es aus, wenn Ihr nichts mehr genießen könnt, Ereignisse und Erlebnisse keine Freude mehr bereiten und die Tage immer schwerer werden. Dann solltet Ihr auf Euch achten, vor allem dann, wenn diese Symptome länger als zwei Wochen anhalten.
Winterdepressionen vorbeugen
Winterdepressionen oder dem Winterblues könnt Ihr vorbeugen. Häufiger Auslöser ist nämlich das fehlende Tageslicht, welches im Winter einfach zu kurz kommt. Dazu sitzen wir den ganzen Tag in Räumen mit künstlichem Licht, wodurch wir vom Tageslicht nur wenig bis gar nichts abbekommen. Deswegen ist es wichtig, sich im Freien an der frischen Luft sich zu bewegen und kleine Spaziergänge zu unternehmen. Das Tageslicht, auch wenn es nur durch die Wolken kommt, wirkt bereits als Stimmungsaufheller.
Wenn Ihr Euch mit Euren Freunden trefft, wirkt sich das ebenfalls positiv auf Eure Stimmung aus und hindert Euch auch daran, Euch zurückzuziehen. Mit positiven Erlebnissen am Tag, könnt ihr Eure Stimmung aufhellen und so Euer Wohlbefinden stärken.
Wenn Ihr merkt, dass es einfach nicht besser wird, dann holt Euch rechtzeitig Hilfe und scheut auch nicht davor, offen zu kommunizieren.
Euer Team von Toleranz im Netz