Verwaltungsfachangestellte
Mein Name ist Anja Marten, ich bin auf meinen Rollstuhl und meine Assistenzhündin Jule angewiesen. Ich wurde Opfer von Cybermobbing. Vor drei Jahren verstarb mein Mann an Lungenkrebs. An seinem Jahrestag habe ich einen Tweet zum Thema Beatmung auf Intensivstationen abgesetzt. Durch die Corona-Pandemie suchte ich Twitter als Ablenkungs- und Kommunikationsmittel. Schnell wurden einige Querdenker auf meinen Tweet aufmerksam.
Anfangs wirft es einen aus der Bahn – Im September 2021 habe ich an einer Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer von Antisemitismus teilgenommen. Im Vorfeld der Veranstaltung bekam ich massive Bedrohungen über Twitter: „Geh sterben!“ oder „Häng Dich auf!“ und weitere Bedrohungen erreichten mich täglich. Ich wusste anfangs nicht damit umzugehen, deaktivierte meinen Account und war einfach nur traurig und fassungslos. Auch überlegte ich die geplante Veranstaltung abzusagen.
Der Austausch mit anderen hilft – Ich nahm Kontakt zur Organisation HateAid (erste Beratungsstelle Deutschlands gegen Hass im Netz) auf. Dort bekam ich sehr gute Unterstützung. Ich lernte, dass ich mich dazu entscheiden muss, aus der Opferrolle rauszugehen und mich nicht einschüchtern zu lassen. Ich tauschte mich mit weiteren Betroffenen aus und lernte mit dem anfänglichen Hass umzugehen. Es hat mir sehr geholfen, darüber zu sprechen und mich anderen zu öffnen.
Heute weiß ich Cybermobbing einzuschätzen und kann mich davon mental distanzieren. Es ist wichtig, darüber zu sprechen und sich Hilfe zu holen. Mobbing kann Dich als Menschen kaputt machen. Setze auch Du ein Zeichen und mache bei der Kampagne mit.
Poste ein Bild von Dir auf Instagram und markiere @toleranz_im_netz auf Deinem Bild. Packe zusätzlich noch den Hashtag #toleranzimnetz in den Text. So wirst Du ganz schnell und einfach zum wichtigen Botschafter und Teil der Kampagne.